Personen: Caemmerer, Dr. Gerhard
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Caemmerer, Dr. Gerhard

(geb. 12.08.1905, gest. 08.071.1961)

Gerhard Caemmerer auf einer Aufnahme aus den Badischen Neusten Nachrichten vom 17. Mai 1951.
© Stadtarchiv Karlsruhe

Dr. Gerhard Caemmerer wuchs in Karlsruhe auf. Er studierte Rechtswissenschaften an mehreren Universitäten (u.a. an der Ruprecht-Karls Universität Heidelberg) und promovierte 1931, woraufhin er im Badischen Justizministerium zum Gerichtsassessor ernannt wurde. Drei Jahre später erfolgte die Ernennung zum Amtsrichter, kurz darauf dann zum Hilfsrichter im Oberlandesgericht Karlsruhe.

Im Jahre 1937 trat Gerhard Caemmerer der NSDAP bei. Fünf Jahre später erfolgte die Beförderung zum Oberlandesgerichtsrat. Laut späteren Aussagen habe Caemmerer sich im Zweiten Weltkrieg für jüdische Mitbürger eingesetzt und seinem Freund Karl Eisemann sowie zwei weiteren Unterschlupf und Schutz vor dem Transport in das Konzentrationslager Theresienstadt gewährt. Außerdem habe Caemmerer im „Dritten Reich“ einen Widerstandskreis um sich versammelt. Nach Kriegsende wurde Dr. Gerhard Caemmerer aufgrund seiner Parteimitgliedschaft im Zuge der Entnazifizierung verhaftet und seines Amtes enthoben. Im späteren Gerichtsverfahren sagten einige Personen zugunsten Caemmerers aus, woraufhin er seine Position als Amtsrichter zurückerlangte und man ihn aus der Haft entließ. Im Jahr 1947 gründete er schließlich seine eigene Kanzlei, welche sehr erfolgreich war und schnell expandierte. Dr. Gerhard Caemmerer starb am 08.01.1961 in Karlsruhe.

Quellen

  1. Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe 234 Nr. 12478 (Verzeichnis der zur zweiten juristischen Staatsprüfung zugelassenen Referendare).
  2. Schiller, Christof: Das Oberlandesgericht Karlsruhe im Dritten Reich (Schriften zur Rechtsgeschichte 69), Berlin 1997.
  3. Stadtarchiv Karlsruhe, 8/BA Schlesiger 1949-1952 – Bildarchiv Schlesiger 1949-1952 Nr. A1_44_7_4.