Klein, Hans
(geb. 04.04.1890, gest. 05.09.1951)
Hans Klein, der der NSDAP im Jahre 1930 beigetreten war, leitete die Karlsruher Freiligrathschule drei Jahre lang, bevor er 1937 die Direktorenstelle an der Helmholtzschule übernahm. Trotz langjähriger Mitgliedschaft in der NSDAP geriet Hans Klein des Öfteren in Konflikt mit der Hitlerjugend. Klein, der einige bedeutende Mitglieder der Hitlerjugend wegen unzulänglicher Leistungen durchfallen ließ, schlug einen darauffolgenden Aufstand mit Unterstützung der Polizei nieder und wurde „aus politischen Gründen“ zu einer Geldstrafe verurteilt. Hans Klein sah die Hitlerjugend offenbar häufig im Konflikt mit dem Schulwesen und schien deutlich machen zu wollen, dass die Schule die wichtigere Instanz sei. Im Jahr 1938 verfasste Klein einen Beschwerdebrief über einige Schüler, die gegen dessen ausdrückliches Verbot eine Veranstaltung der Hitlerjugend dem Schulbesuch vorzogen, und bat das Ministerium einzugreifen.
Im Zusammenhang mit Kleins Abwehrhaltung gegen den Einfluss der Hitlerjugend wird in einem Spruchkammerverfahren von 1948 betont, Klein habe jüdischen Schülern „seinen besonderen Schutz ausgedeihen“ lassen, indem er sich „bewusst und betont“ gegen parteimäßige Einflüsse zur Wehr setzte. Ehemalige Kollegen versicherten außerdem in der Nachkriegszeit, Hans Klein habe sich regimekritischen Lehrkräften gegenüber stets kameradschaftlich gezeigt und diese vor dem Kultusministerium in Schutz genommen.
Quellen
- Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe 235-1-2268, 18.12.1948.
- Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe 235-32301, 22.07.1938.
- Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe 235-1-753, 28.07.1946.
- Jahrbuch und Jahresbericht der Helmholtzschule 1953/54, S. 4.