Themen: Alltagsleben im Nationalsozialismus

Arbeitswelt

Soziale Lage und Arbeitlosigkeit

In Folge der Weltwirtschaftskrise Ende der 20er Jahre stieg der soziale Wohlstand nur langsam und die Arbeitslosenzahlen blieben hoch.

Nach der Machtübernahme 1933 konnten die Nationalsozialisten die Lage innerhalb weniger Jahre wesentlich verbessern. Es wurden so genannte „Notstandarbeiten“ z.B. im Bereich des Straßenbaus, bei der Erweiterung des Rheinhafens, der Wasserversorgung und der Erweiterung des Operationsgebäudes des städtischen Krankenhauses umgesetzt, die allerdings bereits 1932 beschlossen waren. 1933 wurde ein Paket über fünf Millionen Mark zur Arbeitsbeschaffung verabschiedet. So stand ein hoher Beitrag zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit in Karlsruhe zur Verfügung, wodurch sich die Zahl der „Wohlfahrterwerbslosen“ um 70 Prozent verminderte.

Dem Staatshaushalt erging es ähnlich gut und durch die vermehrten Steuereinnahmen kam auch der Stadthaushalt wieder in ein Gleichgewicht. Die städtischen Schulden wurden 1933 und 1934 um 4,7 Millionen Mark gesenkt.

Im März 1936 war die Arbeitslosigkeit gegenüber 1933 um 64,7 Prozent gefallen, im Reichsdurchschnitt 67,8 Prozent.

1938 wurde durch den Bau des Westwalls noch einmal eine Verbesserung der Lage erreicht. An diesem Verteidigungsbollwerk waren zeitweise bis zu 30.000 Personen beschäftigt. Im Jahr 1940 stellte man die Arbeiten ein, nachdem der Westwall die vorgesehene Größe und Stärke nie erreichte und im Zweiten Weltkrieg auch nicht von großem Nutzen war.

Durch den Wiederaufbau des Militärs und der paramilitärischen NSDAP-Verbände wurden ebenfalls viele Menschen in Lohn gebracht.

Im März 1939 war in Karlsruhe bei nur noch 620 Arbeitssuchenden wieder eine Vollbeschäftigung erreicht.

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Quellen

  1. Karlsruhe, die Stadtgeschichte, S. 471f Hrsg. Stadt Karlsruhe, Stadtarchiv.