Themen: Kommunalpolitik

NSDAP

Die Nationalsozialistische Arbeiterpartei NSDAP ging 1920 aus der umbenannten Deutschen Arbeiterpartei hervor.

In Karlsruhe erhielt die NSDAP 1924 bei den Reichstagswahlen 1,6 % der Wählerstimmen. 1928 zählte die Ortsgruppe Karlsruhe 290 Mitglieder. Bereits 1928 veröffentlichte das Parteiorgan einen Artikel mit einer antijüdischen Statistik, nach der 25% der Ärzte und Geschäftsleute und sogar 40% der Anwälte, aber 0% der Arbeiter jüdisch seien.

Am 3. März 1928 hielt Hitler erstmals eine Rede in Karlsruhe. In der Festhalle waren etwa 3.000 Menschen, die aus dem ganzen Umland herangebracht wurden, zusammengekommen. Am 30. Mai desselben Jahres stieg bei der Wahl der Anteil der NSDAP in Karlsruhe auf 3,1%,  also 0,5% mehr als im Reichsdurchschnitt. Bei der Reichstagswahl am 14. September 1930 wurde die NSDAP in Karlsruhe stärkste Partei. Sie profitierte besonders von der Weltwirtschaftskrise.

Willi Worch wurde 1932 Kreisleiter der Partei und blieb dies bis zum Schluss. Nach der Machtergreifung 1933 stellte die NSDAP den Karlsruher Bürgermeistern Kommissare zur Seite und griff massiv in die Kommunalverwaltung ein. Am 8. April wurden die bisherigen Bürgermeister abgesetzt.

In kurzer Zeit wurden die nationalsozialistischen Begleitorganisationen etabliert, wie z.B. Hitlerjugend (HJ) und Bund Deutscher Mädchen (BDM), NS-Frauenschaft, Deutsche Arbeitsfront (DAF), Reichsarbeitsdienst, NS-Deutscher Studentenbund und weitere.

Die NSDAP war jetzt das alleinige Machtzentrum der Kommunalpolitik. Umgehend wurden alle wichtigen Positionen mit Gefolgsleuten besetzt. Juden, Sinti und Roma, Oppositionelle wurden verfolgt und – soweit im öffentlichen Dienst beschäftigt – aus diesem entfernt.

Die NSDAP organisierte Massenzusammenkünfte und war in allen Lebensbereichen der Bevölkerung präsent. Zunehmend wurde auch Druck ausgeübt in die Partei einzutreten, das „Blockwartsystem“ führte zur totalen Überwachung.  Somit konnte die Partei mit etwa 95 Partei- oder parteinahen Organisationen und Verbänden die Menschen beruflich wie privat ständig kontrollieren und in ihr System einbinden. Wer nicht in der Partei war musste mit massiver Ausgrenzung rechnen, beruflich wie privat. Trotzdem gab es auch Menschen, die sich dem Parteizugriff entzogen und somit das Nachkriegsargument, dass „alle“ mitmachen mussten, infrage stellten.

Sitz der NSDAP-Kreisleitung in Karlsruhe war die Ritterstrasse 28/30, in der auch eine Abteilung der Gestapo untergebracht war.

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