Landgraf, Hanne
(geb. 14.10.1914, gest. 19.01.2005)
Hanne Landgraf geb. Siebert wurde in eine sozialdemokratische Familie hineingeboren. Mit den Maßnahmen der Nationalsozialisten gegen die Arbeiterbewegung verlor Hanne Landgraf 1933 ihren Arbeitsplatz bei der Eisenbahnergewerkschaft, auch ihr Vater Karl Siebert wurde arbeitslos und die Familie hatte vorübergehend kein festes Einkommen.
Die sozialdemokratische Familie Siebert litt sehr unter dem nationalsozialistischen Regime, unter dem der Vater im Gefängnis in der Riefstahlstraße einsaß. Gemeinsam mit ihrem Vater Karl Siebert gründete Landgraf den Karlsruher Sportverein FSSV, wo sie auch als Ehrenmitglied aktiv war. Außerdem gründeten Vater und Tochter gemeinsam die Arbeiterwohlfahrt in Karlsruhe, wo sie jahrelang Vorsitzende war. Die Politikerin Hanne Landgraf, trat 1946 in die SPD ein und kämpfte zeit ihres Lebens für soziale Gerechtigkeit. Sie gehörte später sowohl dem Karlsruher Stadtrat als auch dem Baden-Württembergischen Landtag an. Für ihr Engagement erhielt Landgraf mehrere Auszeichnungen, unter anderem das Bundesverdienstkreuz. Im Jahr 1993 wurde sie zur Ehrenbürgerin der Stadt Karlsruhe ernannt.
Quellen
- Hochreuther, Ina: Frauen im Parlament – Südwestdeutsche Abgeordnete seit 1919. Im Auftrag des Landtags hrsg. von der Landeszentrale für politische Bildung, Theiss-Verlag Stuttgart, 1992.
- Koch, Manfred: Im Mittelpunkt der Mensch. Parlamentsreden Karlsruher SPD-Abgeordneter, Karlsruhe 2001, S. 182-187.
- Stadtarchiv Karlsruhe 8/BA Schlesiger 1966 – Bildarchiv Schlesiger 1966 Nr. A13_200_7_36.