Personen: Remmele, Dr. Adam
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Remmele, Dr. Adam

(geb. 26.12.1877, gest. 09.09.1951)

Adam Remmele
© Wimmer, Günter

Der gelernte Müller Adam Remmele trat 1894 der SPD sowie der Gewerkschaft bei und beteiligte sich 1918/19 aktiv an der Rätebewegung in Baden, wo er 1919 Vizepräsident der Badischen Nationalversammlung und Innenminister wurde. Adam Remmele saß bis 1927 im Badischen Landtag und von 1928 bis 1933 im Reichstag. Zudem war er zeitweise als Minister für Kultur sowie Minister für Kultur und Justiz tätig.

In den Jahren 1922/23 und 1927/28 übte Remmele außerdem das Amt des Badischen Staatspräsidenten aus. Mit der Machtübernahme des nationalsozialistischen Regimes wurde der bekannte Politiker schließlich verhaftet und bei einer sogenannten „Schaufahrt“ gemeinsam mit Ludwig Marum und weiteren Sozialdemokraten in Karlsruhe öffentlich gedemütigt, bevor man ihn in das KZ Kislau deportierte. Remmele durfte zwar das Konzentrationslager 1934 verlassen, litt aber weiter unter dem nationalsozialistischen Regime, das ihm 1935 den Doktortitel aberkannte.

Er zog nach Hamburg und arbeitete dort als selbstständiger Kaufmann. Nach dem Attentat auf Adolf Hitler vom 20. Juli 1944 befand sich Remmele im Rahmen der sogenannten Aktion Gitter, während der etliche ehemalige Politiker der Weimarer Republik verhaftet wurden, erneut für kurze Zeit in Haft. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges bekam Remmele seinen zuvor aberkannten Doktortitel von der Universität Freiburg erneut verliehen, engagierte sich für die Konsumgenossenschaften und vertrat die SPD im Wirtschaftsrat der Westzonen. Die Stadt Karlsruhe ernannte Dr. Adam Remmele 1948 zum Ehrenbürger, außerdem ist in Karlsruhe eine Schule nach ihm benannt.

Quellen

  1. Hans-Georg Merz: Remmele, Adam. In: NDB Band 21, Berlin 2003, S. 418 f.
  2. Holdenried, Ramona & Wolf, Clara: „Politiker und KZ-Überlebender. Karlsruhe gedenkt Adam Remmele“ (09.09.2016). Abgerufen am 17. März 2017.
  3. Wimmer, Günter: Blick in die Geschichte Nr. 78 vom 20. März 2008: „Adam Remmele über die Schaufahrt und das KZ Kislau“. Abgerufen am 17. März 2017.