Schneider, Otto
(geb. 04.08.1914, gest. 24.05.1995)
Otto Schneider gehörte einer durch das nationalsozialistische Regime verbotenen Gruppe von KPD-Mitgliedern, die in und um Karlsruhe politische Flugblätter verteilten, an und war einer der wichtigsten Personen des Widerstandes in Daxlanden. Otto Schneider, der gemeinsam mit seinem Bruder Hermann aktiv einen Widerstandskreis um sich versammelte und zur Beschaffung und Verteilung von Flugblättern aufrief, wurde 1935 „wegen Vorbereitung eines hochverräterischen Unternehmens“ zu fünf Jahren Zuchthaus verurteilt. In den Jahren 1938 bis 1940 hielt man ihn im Arbeitslager Aschendorfer-Mohr fest. Nach seiner Freilassung 1943 wurde er zum „Bewährungsbataillon 999“ eingezogen und anschließend nach Griechenland gebracht, wo man ihn auf Grund seiner zuvor erhaltenen Zuchthausstrafe aussortiere und zum Bunkerbau in die Normandie versetzte. Mit einem gefälschten Transportschein flüchtete er nach Straßbourg, wo er sich bei der Frau eines ehemaligen KZ-Kameraden versteckte. Nachdem Schneider mehrere Monate in französischer Kriegsgefangenschaft verbracht hatte, kehrte er am 27.11.1945 nach Karlsruhe zurück, wo er die Neugründung der KPD aktiv unterstützte.
Quellen
- Stadtarchiv Karlsruhe, 8/StS 17/106.
- Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe 480/701.
- Koch, Manfred: Weimarer Republik, „Drittes Reich“,Widerstand, Verfolgung, in: Daxlanden. Die Ortsgeschichte, hg. vom Bürgerverein Daxlanden.