Personen: Vivell, Karl
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Vivell, Karl

(geb. 23.01.1886, gest. unbekannt)

Karl Vivell kehrte 1921 als Lehrer für Latein, Geschichte und Griechisch an das Bismarck Gymnasium zurück, nachdem er dort 1904 sein Abitur erlangt hatte. In einem Dienstzeugnis von 1935 wurde er als „unpolitischer Mensch, aber unbedingt zuverlässig“ beschrieben. Seine politische Haltung sei jedoch im nationalsozialistischen Sinne einwandfrei gewesen.

Karl Vivell stellte erst am 18. Juli 1941 einen Antrag zur Aufnahme in die NSDAP, wurde im Spruchkammerverfahren gegen ihn 1947 jedoch als Belasteter eingestuft. Dem Urteil folgte jedoch ein Antrag auf Einstufung in die Gruppe der Entlasteten und ein Strafverfahren wegen Meldebogenfälschung. Vivell hatte in seinem Meldebogen sein Amt als Blockleiter der NSPAD verschwiegen. Erst mithilfe verschiedener Entlastungszeugnisse gelang ihm 1948 schließlich die Abstufung in die Gruppe der Mitläufer. Ein Kollege Vivells beschrieb ihn als „im eigentlichen Sinne nicht mal Mitläufer sondern vielmehr Mitgeschleppter“. Eine weitere Aussage bezieht sich auf das späte Eintrittsdatum Vivells in die NSDAP. So sei er „nur nach langem Wiederstreben, gezwungen durch seinen Vorgesetzten, der NSDAP beigetreten“. Vivell wurde zu einer Geldstrafe von 800 Reichsmark verurteilt und im August 1949 wieder fest in den Dienst am Bismarck Gymnasium eingestellt.

Er leitete die Schule als Direktor von 1950 bis 1952. Im Jahr 1944 hatte er bereits kommissarisch die Leitung der Schule übernommen, nachdem Direktor Hugo Zimmermann verstorben war.

Quellen

  1. Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe 235-1967/41, 4799 (Personalakte Karl Vivell).
  2. Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe 465h, 12999 (Spruchkammerverfahren Karl Vivell).