5. Seminarkurs „NS in KA“
Schuljahr 2018/2019
WIE VIEL GESCHICHTE STECKT IN DIR?
SIEHST #DUGESCHICHTE?
Ab-gestempelt-Sein! Kategorisiert, einsortiert, abgelegt! Nach vorgefertigten Mustern auf Vielfalt und Individualität reagieren, aber auch hinter der Anonymität und dem immer gleichen Erscheinungsbild eines Stempels verschwinden. Eingangsstempel, Behördenstempel, Passstempel – ein Stempel als Machtinstrument. Immerwieder sind wir beim Lesen historischer
Dokumente aus der NS-Zeit auf Stempel gestoßen, die in der Regel etwas amtlich machten, die zeigten, wie Menschen Teil eines diktatorischen Verwaltungsapparates wurden, das persönliche Schicksal an einem Stempel hängen konnten.
Auf einem Stempel können nur wenige Zeichen abgebildet werden. Ein Wort, ein Datum, ja ein Buchstabe kann entscheidend sein für die Folgen eines Stempels. Stempelst du dich? Stempelst #dugeschichte?
HÖRST #DUGESCHICHTE?
Wie kann man Komplexität abbilden? Wie das Nebeneinander unterschiedlicher Haltungen und Positionen deutlich machen? Kann man aus diesem Vielen überhaupt einzelne Stimmen heraushören? Bist du in der Lage, Zwischentöne herauszufiltern? Vielstimmig wie die Gegenwart war auch die Vergangenheit. Verschiedene Meinungen in spontanen Äußerungen, amtlichen Dokumenten, Zeitungen, Liedern oder Gedichten existierten und existieren zeitlich parallel. Vieles war und ist beiläufig, folgenlos. Manche Äußerung jedoch kann das ganze Leben eines einzelnen Menschen beeinflussen wie z.B. ein Vermerk in einer Personal- oder Wiedergutmachungsakte.
In einer eher visuell orientierten Zeit wollen wir die auditiven Sinne ansprechen, indem aus mehreren Tonspuren ein Klangteppich entsteht. Wir wollen dich auffordern, genau hinzuhören aber auch dich selbst einzubringen. Hörst #dugeschichte?
SPÜRST #DUGESCHICHTE?
Bist du KSC-Fan aus Überzeugung, oder weil es gerade angesagt ist? Folgst Du einer Influenzerin? Weißt Du, was mit deinen Fotos bei WhatsApp passiert? Wann handeln wir selbstbestimmt? Wann orientieren wir uns an Vorgaben oder anderen? Diese Fragen fordern uns heute heraus, stellen sich aber noch einmal drängender, wenn man sich mit einem Unrechtsstaat wie dem NS-Regime konfrontiert sieht. Die Beschäftigung mit verschiedenen Einzelschicksalen aus dieser Zeit stößt uns immer wieder auf die Frage nach den Handlungsspielräumen des Einzelnen, danach, inwieweit ein Mensch in einer Diktatur noch selbstbestimmt agieren kann odereiner Marionette gleich an den Fäden der Mächtigen hängt. Und ist eine Marionette dennoch für ihre Taten verantwortlich?
Überlege, wann du heute selbstbestimmt handelst, wann als Marionette? Spürst du dich? Spürst #dugeschichte?
Weitere Informationen zu den Ausstellungsstücken können Sie dem Faltblatt entnehmen:
- Faltblatt_ns in ka_2018-2019
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Beteiligte Schüler*innen
Oskar Beiglböck, Victoria Hayn, Susanna Zimmer (Bismarck-Gymnasium)
Sanaa Attar, Federica Costa, Reyhan Mansuroglu, Emma-Lou Rapp, Florian Schmidt, Anna Timpe, Christopher Williams (Goethe-Gymnasium)
Teresa Spogis, Jana Trietsch, Hannah Wahlich (Helmholtz-Gymnasium)
Arbeitsgemeinschaft NS in Karlsruhe
Banu Beyer (ZKM | Museumskommunikation)
Marion Bodemann (Goethe-Gymnasium)
Janine Burger (ZKM | Museumskommunikation)
Sabine Grimberg (Stadtjugendausschuss e.V.)
Hendrik Hiss (Helmholtz-Gymnasium)
Tobias Markowitsch (Bismarck-Gymnasium)
Jakob Wolfrum (Stadtjugendausschuss e.V.)
Künstlerische Workshops + Ausstellungsdesign
Max Kosorić und Fanny Kranz
Wissenschaftliche Mitarbeit
Emanuel Hermann und Adelheid Wibel
Kooperationspartner*innen
Generallandesarchiv Karlsruhe
Karlsruher Institut für Technologie (KIT)
Schülerakademie Karlsruhe e.V.
Stadtarchiv Karlsruhe
Stadtjugendausschuss e.V. Karlsruhe
ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe
Förderer
Förderverein des Bismarck-Gymnasiums Karlsruhe e.V.
Förderverein des Goehte-Gymnasiums Karlsruhe e.V.
Förderverein des Helmholtz-Gymnasiums e.V.
Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg
Lions Club Karlsruhe
Stadt Karlsruhe
Förderprogramm „Demokratie leben!“