Projekte: Das mobile Geschichtslabor zum Konzentrationslager Kislau im jubez

Das mobile Geschichtslabor zum Konzentrationslager Kislau im jubez

‚Wo fängt Unrecht an?‘

Unter der Leitfrage ‚Wo fängt Unrecht an?‘ lädt das mobile Geschichtslabor an acht interaktiven Doppelstationen dazu ein, sich nicht nur mit Rolle und Funktion des KZ Kislau in der NS-Zeit, sondern auch mit wichtigen Gegenwartsthemen zu befassen.

Das Angebot richtet sich in erster Linie an junge Menschen. Wie in einem richtigen Labor können sie auch in unserem Geschichtslabor selbst aktiv werden und zu aktuellen Fragen Stellung nehmen. Begleitet und unterstützt werden sie dabei von gleichaltrigen Peer-Guides.

Ausstellung des mobilen Geschichtslabors vom 09. Juni – 11. Juli 2022

Vom 09. Juni – 11. Juli 2022 konnte das mobile Geschichtslabor „Wo fängt Unrecht an?“ im jubez Karlsruhe besichtigt werden. Das Labor lädt die Besucher:innen dazu ein, sich an acht interaktiven Doppelstationen mit der Rolle und Funktion des KZ Kislau in der NS-Zeit, aber auch mit wichtigen Gegenwartsthemen zu befassen. Das Angebot richtet sich in erster Linie an junge Menschen und ist ein Projekt des Lernort Kislau e. V. Der Verein hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Geschichte Badens in Weimarer Republik und NS-Zeit an die Gegenwart anzubinden, und plant einen Lernort auf dem Areal des ehemaligen frühen Konzentrationslagers Kislau im heutigen Bad Schönborn. Mit dem mobilen Geschichtslabor ist der Verein seit Frühjahr 2021 in Nord- und Mittelbaden auf Tour.

 

„Geschichte muss verortet werden, nur so ist sie auch für junge Leute anschlussfähig. Dafür muss man sich fragen: Was genau ist bei uns vor Ort in Baden passiert?, erklärte Dr. Andrea Hoffend (wissenschaftliche Leitung beim Lernort Kislau e. V.). Dies wird mit der Mitmach-Ausstellung sowie mit dem begleitenden Peer-to-Peer-Programm angestrebt. Zugleich ist dieser Gedanke auch Leitlinie unseres Projektes „Nie wieder – Stadtrundgang auf den Spuren des Dritten Reiches in Karlsruhe“. Mit unserem Stadtrundgang können junge Menschen die NSHistorie Karlsruhes digital erleben.

 

Mit dem mobilen Geschichtslabor bietet der Lernort Kislau e. V. alternativ einen interaktiven Versuchsaufbau. Klappen und Schieberegler laden die Labor-Besucher:innen dazu ein, Inhalte zu entdecken und ihre eigenen Positionen und Haltungen auf den Prüfstand zu stellen. Das funktioniert laut Anja Schuller-Müller (pädagogisch-wissenschaftliche Mitarbeiterin des Lernort Kislau e. V.) sehr gut: „Medienkompetenz ist heutzutage für junge Menschen nicht mehr wegzudenken. Wir haben bei der Konzeption bewusst das Analoge in den Fokus genommen und glücklicherweise festgestellt, dass es – nicht zuletzt aufgrund des digitalen Überangebots in der Pandemie – sehr gut funktioniert.

 

Auch Daniel Melchien (Geschäftsführer des stja) lobte bei seinem Besuch im jubez den besonderen Ansatz mit der wichtigen Frage: „Wo fängt Unrecht an?“. „Ich glaube, es gibt aktuell kaum eine dringlichere Frage, wenn wir den Fernseher einschalten. Das mobile Geschichtslabor ermöglicht es jungen Menschen, sich mit dieser Frage auseinanderzusetzen. Dabei liegt der Fokus auf der Zeit zwischen 1933 und 1945, aber immer mit Bezug zu heute.“

 

Die Fachstelle für Demokratie und Vielfalt und das jubez freuen sich über die Zusammenarbeit mit dem Team des Lernort Kislau e. V. Weiteres über den Lernort Kislau e. V. und seinen Projekten findet ihr unter: https://lernort-kislau.de/