Freizeit

letzte Änderung 16.06.2017 20:09 Uhr

Das individuelle Freizeitleben im NS-Staat war sehr eingeschränkt, besonders nach Kriegsbeginn. Aber auch gleich nach der Machtübernahme boten die Nazis der Bevölkerung ein umfassendes, aber staatlich gelenktes Freizeitangebot. Es gab zahlreiche Massenveranstaltungen an Gedenk- und Feiertagen und regelmäßige Parteiveranstaltungen der NSDAP. Viele Vereine, Organisationen und Parteien wurden verboten und enteignet oder ihre Arbeit so erschwert, dass sie sich auflösen mussten. An deren Stelle traten die NS-Organisationen wie „Hitlerjugend“, „Bund Deutscher Mädel“, „Hausfrauenbund“, „Arbeitsdienst“, „Winterhilfswerk“, „Blockwarte“ usw. Ein Beispiel: 1933 wurden die Gewerkschaften verboten und enteignet, ihr Vermögen ging an die NS-Organisation „Arbeitsfront“. Erstmals gab es auch günstige Reiseangebote über die Freizeitorganisation „Kraft durch Freude“ (KdF).

Nicht zu vergessen ist, dass die Mehrheit der Deutschen freiwillig in die Partei und ihre Organisationen eintrat und viele sich darin engagierten.

Geschickt verbanden die Nazis die Unterhaltung mit Heimatabenden, Theater- oder Massenveranstaltungen mit ihrer ideologischen Vorstellung einer „Volksgemeinschaft“. Diese rassistische NS-Ideologie grenzte damit auch Teile der Bevölkerung bewusst aus.

Sport und Wehrertüchtigung fanden ebenfalls in der Freizeit statt. Bei einer damals noch üblichen 6-Tage-Arbeitswoche war damit die mögliche freie Zeit sehr eingeschränkt.

Die kulturellen Angebote waren nach kurzer Zeit gleichgeschaltet (siehe Themenrubrik Kultur).

Später kamen dann noch Luftschutzübungen, Erste-Hilfe-Kurse, Sammelaktionen u. ä. hinzu.