Themen: Kultur im Nationalsozialismus

Kunst

Die Präsenz und Macht der Nationalsozialisten war auch in diesem Bereich deutlich zu spüren. Architektur, Musik, Kunst und Literatur wurden zu Instrumenten der Politik gemacht, um die Deutschen an die Größe und Reinheit ihrer Rasse zu erinnern. Die Reichskulturkammer, die innerhalb des Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda von Goebbels selbst eingeführt wurde, überwachte alle Bereiche der kulturellen und künstlerischen Arbeit.

In der Architektur galt es durch schlichte, aber monumentale Gebäude und Konstruktionen ein Gefühl von undurchdringbarer Kraft zu vermitteln. In Karlsruhe gibt es noch als typisches Symbol dieser Architektur die ehemalige Oberpostdirektion Karlsruhe, die durch viele rechte Winkel und kastenförmige Steinfassaden ohne Dekoration im Stil des Nationalsozialismus erbaut wurde. Das von Hermann Billing erbaute Kulturdenkmal in der Nähe des Ettlinger Tors wird heute von der Volkswohnung genutzt, außerdem befindet sich hier der Nachtclub „Die Stadtmitte“.

In der Musik wurden alte Werke berühmter deutscher Komponisten und Musiker so ausgerichtet, dass Sie der nationalsozialistischen Ideologie entsprachen. Um den Menschen den Unterschied zwischen „wahrer deutscher“ und „entarteter“ Musik zu zeigen fanden im Rahmen der Gleichschaltung im Mai 1938 die Reichsmusiktage statt. Im selben Jahr wurde in Karlsruhe das Gebäude des Arbeiterbildungsvereins in „Chorgemeinschaft Konradin Kreutzer“ umbenannt und diente nun als Ort zur Pflege des deutschen Liedguts.

Nach der Machtergreifung 1933 sollte fortan auch eine „geistige Erneuerung“ durch die Etablierung der NS-Literatur garantiert werden. Waren Werke nicht im Einklang mit dem Weltbild der Nationalsozialisten wurden sie verbrannt. In Karlsruhe fand eine solche Bücherverbrennung am 17. Juni 1933 statt wobei die HJ und der BDM tatkräftig mithalfen.

Historien- und Heimatromane gehörten neben Kriegs- und Heldendarstellungen zu den gern gelesenen Büchern der Nationalsozialisten.

Durch ein System aus gesetzlichen und wirtschaftlichen Faktoren konnte Goebbels die Filmproduktionen bereits von Beginn an kontrollieren und die Zensur verschärfen.

Während des Nationalsozialismus entstanden somit zahlreiche politisch-propagandistische Filme sowie kurze Sach- und Dokumentationsfilme, sogenannte Kulturfilme. Am 3.Oktober 1940 startete auch im Karlsruher „Capitol“, dem damaligen Kino am „Platz der SA“, der antisemitische Propagandafilm „Jud Süß“.

Alle Kulturschaffende, die dieser Ideologie nicht folgten, wurden massiv verfolgt. Ein großer Teil floh ins Exil, viele wurden auch in Konzentrationslager verschleppt und ermordet.

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